Papas Narzissmus ist auf dem Rückzug!

Shownotes

„Was ist das wieder für ein Dreckstall?!“, „Hast Du denn gar kein Hirn im Kopf?!“ solche Sprüche sollen klarmachen, was richtig und was falsch ist, sie sollen einen maximalen Druck aufbauen, irgendwelche Erwartungen zu erfüllen. Meist sind es Erwartungen an Leistungen oder angepasstes Verhalten. Was ist daran narzisstisch? Die Haltung „Ich werte Dich ab! Und selbstverständlich bin ich wertvoller als Du!“. Natürlich ist so ein Verhalten destruktiv und absolut daneben, schlimmstenfalls kann es bei denjenigen, die es um die Ohren bekommen, zu erheblichen Schäden im Selbstbild und im Vertrauen in enge Beziehungen führen. Wenn wir uns den Täter einmal näher anschauen, steckt, wie so oft, in dem Täter auch ein Opfer: Wer so etwas sagt, steht stark unter Druck und meint, selbst hohe Erwartungen erfüllen zu müssen, um wertvoll zu sein. Und versucht, eigene Gefühle der Minderwertigkeit wegzuschieben. Genauer gesagt, anderen zuzuschieben. Natürlich entstehen dadurch Konflikte und emotionale Distanz. Darum sind Menschen, die sich selbst mit diesem narzisstischen Muster stabilisieren, zwangsläufig auch labile („wackelige“) Menschen: Sie müssen dauernd hohe Erwartungen erfüllen, um nicht „minderwertig“ zu sein. Sie sind einsam, denn sie dürfen ihre eigenen Schwächen und Minderwertigkeitsgefühle nicht spüren und schon gar nicht kommunizieren. Das liebenswerte Wesen des Betroffenen bleibt verborgen, stattdessen fürchten sich andere vor ihnen und können kaum Vertrauen aufbauen. Die Vorstellung, minderwertig zu sein, wenn sie schwach sind oder bestimmte Erwartungen nicht erfüllen (z. B. immer überlegen zu sein …), werden sie auf diese Weise natürlich niemals los. Nicht gerade beneidenswert, oder? Mit anderen Worten: Die narzisstische Strategie ist auf die Dauer eine lose-lose-Strategie. Man kann damit zwar Macht aufbauen, aber Einsamkeit und die Angst vor der eigenen Minderwertigkeit sind ständige Begleiter. Warum schreibe ich so viel zum Verständnis von Menschen, die narzisstisch unterwegs sind? Weil das Marias Erfolgsrezept ist: Ihren Freund Jochen kann sie jetzt besser denn je verstehen und hat dadurch eine veränderte Haltung ihm gegenüber. Das hat zur Folge, dass sie ihn möglichst wenig unter Druck setzt, wenn er in seinem narzisstischen Muster unterwegs ist und ihn möglichst geschickt unterstützt, wenn er sich (ausnahmsweise) empathisch verhält. Dadurch fühlt er sich von ihr weniger bedroht und stattdessen in seinem liebenswerten Wesen gesehen und gestärkt, wenn er sich traut, seine weiche, empathische Seite zu zeigen. Auch ihren Töchtern hat Maria das narzisstische Verhalten ihres Papas immer wieder erklärt. Als ein Fehlverhalten, das nahezu alle kennen – auch von sich selbst. Denn gerade Kinder können sehr geringschätzig über andere sprechen, wenn sie frustriert sind. Durch ihr Verständnis können Marias und Jochens Töchter erkennen, dass Papa letztlich eine Schwäche zeigt, wenn er ihnen gegenüber so hart ist. Und dass es ihm selbst viel bessergeht, wenn er liebevoll und empathisch mit ihnen umgeht. So können sie ihre Angst vor der „kindlichen Härte“ ihres Papas abbauen. Natürlich wäre es das Beste, wenn Jochen sein kindlich-narzisstisches Verhalten sofort beenden würde. Aber Maria hat zumindest einen Weg gefunden, auf dem in wenigen Wochen eine deutliche Besserung zu erkennen ist! Ein drittes Podcast-Gespräch wollen wir in einigen Monaten aufnehmen. Und wir würden uns sehr freuen, wenn Du mitverfolgst, wie sich Marias und Jochens Familienleben entwickelt. Und wenn Du für Dein eigenes Verständnis narzisstischen Verhaltens und für Dein Leben davon profitierst!

Weitere Informationen und ganz konkrete Anleitungen zu den Themen dieses Podcastes findest Du in meinem Buch „Hör auf, Dich fertig zu machen“. Und natürlich bei Instagram unter „psycho-logischundneu“, auf meiner Webseite „psycho-logischundneu.de“ und in weiteren Folgen dieses Podcastes!

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